"Der eingebildete Kranke"
Kerstin Edinger, nachtkritik, 4. Mai 2011
[...] Starke Szenen, wie die, in der Cléante und Angélique unter dem vermeintlichen Deckmantel eine Musikstunde abhalten, ein kitschiges Liebelied trällern und Argan währendessen gefühlsduselig wird und berauscht mitwippt, zeigen auf humorvolle Weise die tragikomische Seite der gesellschaftlichen Konvention, in dem das junge Liebespaar gefangen ist. [...]
Die gesamte Kritik hier.
"Wir Zwei"
Jan Fischer, Zeitung zum Kaltstart-Festival Hamburg, Juli 2010
Vorweg: „Wir Zwei“ lohnt sich allein schon wegen der zweistimmigen Akustik-Coverversion von Radioheads „Creep“. Die Story geht so: Rob und Roland, zwei Jungs, die den Wert eines guten AC/DCShirts kennen, hatten in der Schule eine Band, eine von denen, die auf Träumen durch Provinzgigs gleitet.
Nach zehn Jahren wollen sie ein nostalgisches Reunion-Konzert spielen. „Wir Zwei“ spielt im Proberaum, es gibt immer wieder großartig gecoverte
Chart-Klopper aus den letzten zwanzig Jahren, und das Publikum bekommt die Geschichte der Band und das Danach erzählt: Die Träume, den Schmerz,
die Trennung. Aber das ist nicht wichtig: Wichtig ist, dass da zwei Jungs auf der Bühne quer durch die Popgeschichte Spaß haben, wichtig ist, dass sie
super Pophuren sind. Das sagen wir mit dem größten Respekt.
Elisabeth Maier, Rhein-Neckar-Zeitung, 3.5.2010
In Erinnerungen an die Generation Golf schwelgen Roland und Robert, zwei drittklassige Coverband-Musiker, die ein Comeback wagen. In Timo Krstins dynamischem Musiktheaterabend „Wir zwei“ vom Staatstheater Mainz zeigen die Schauspieler Daniel Seniuk und Lukas Piloty eine Männerfreundschaft, die ihre Macken hat. [...] In der Traumfabrik des Heidelberger Theaterkinos verströmte der Musiktheaterabend [...] jede Menge gute Laune. Der Ort war ideal gewählt. Die Schullandheimromantik störte nur dann und wann Lorenz Klee, der als brummiger Hausmeister ein baldiges Ende anmahnte. Das bekam er erst nach etlichen Zugaben. Allerdings musste der stämmige Klee zuvor noch im gelben Schmetterlingskostüm über die Bühne tänzeln, was das Publikum vollends zum Schenkelklatschen brachte. Der junge Regisseur Krstin [...] verführt die beiden Schauspieler zu lustvollen Gockelkämpfen und zum schonungslosen Ausstellen ihrer Männlichkeit. Wie Sportler spielen sich Seniuk und Piloty die verbalen Bälle zu. Ob es um Musik, um Mädchen oder um die nie vollendete Karriere geht – zwischen dem ungleichen Paar stimmt die Chemie. Regisseur Krstin gelingt ein Musiktheaterabend, der bestens unterhält.
Alfred Balz, Mainzer Allgemeine Zeitung, 27.4.2009
Hymnen eines schmerzhaften Erwachsenwerdens
KULT-LIEDERABEND Rob´n´Roll schrammeln sich als "Wir Zwei" im Staatstheater durch ein Repertoire gruseliger Nummer-Eins-Hits
Kennen Sie die peinlichsten Hits der letzten Jahrzehnte? Wenn nicht, sollten Sie den Kult-Liederabend "Wir Zwei" im Staatstheater besuchen. Rob (Lukas Piloty/Gitarre) und Roll (Daniel Seniuk/Piano) sind spät Geborene in Sachen Popmusik. Zu mehr als einer Coverband hat ihr Talent nicht gereicht. Mitmusiker haben die Band längst fluchtartig verlassen. Nun planen die beiden ein kleines Comeback, doch die einstige Chemie will sich nicht einstellen und der Funke mag auch nicht mehr überspringen. Doch die Songs stehen immerhin, bis auf die Zugaben, vor denen der wenig spontane Roll gehörigen Respekt hat. Ungeprobt will er sie einfach nicht singen. Darüber ist es spät geworden und der Hausmeister (Lorenz Klee) will sie rauswerfen. Doch zuvor gilt es die Trennungsballade "Don´t speak", seinerzeit von "No Doubt" zu perfektionieren. Kabelsalat und halbvolle Bierflaschen erweisen sich dabei als Stolperstein und zerren an den Nerven. Mit der Zeit schrammeln sich die beiden durch ein Repertoire gruseliger Nummer-Eins-Hits von Amy MacDonald und Britney Spears bis zum "Abenteuerland" von Pur. Dazwischen kann man den Streitereien der von pathetischen Schnulzen um den Verstand gebrachten Spätpubertanten zuhören, ihre gegenseitige Wertschätzung erfahren oder ihren Jugendsünden (beim anderen Geschlecht) lauschen. Schließlich ist da auch noch der Hausmeister, der mit seinem resoluten Hausmeister-Song auf die Melodie "Pata Pata" von Miriam Makeba das amüsierte Publikum begeisterte. Später flatterte er gut gelaunt als bunter Schmetterling durchs Bild.
Obwohl die Reihe "Wir Zwei", die früher "Almost famous" hieß, schon seit Jahren läuft und die Songs sich wiederholen, wird der Abend mit den verhinderten Popstars dank grotesker Situationen und starker Gesangsleistungen im Duett nie langweilig. Die Songs geraten dabei zu Hymnen eines schmerzhaften Erwachsenwerdens und die Texte erscheinen als Persiflage auf heile Welt, erwachende Sexualität und naiven Jugendwahn. Nicht jede Anzüglichkeit kann hier wiedergegeben werden. Aber wenn Sie interessiert sind, machen ihnen Rob´n´Roll gerne ein Mixtape und treten bei Ihrer Scheidung oder Beerdigung auf.
Vorweg: „Wir Zwei“ lohnt sich allein schon wegen der zweistimmigen Akustik-Coverversion von Radioheads „Creep“. Die Story geht so: Rob und Roland, zwei Jungs, die den Wert eines guten AC/DCShirts kennen, hatten in der Schule eine Band, eine von denen, die auf Träumen durch Provinzgigs gleitet.
Nach zehn Jahren wollen sie ein nostalgisches Reunion-Konzert spielen. „Wir Zwei“ spielt im Proberaum, es gibt immer wieder großartig gecoverte
Chart-Klopper aus den letzten zwanzig Jahren, und das Publikum bekommt die Geschichte der Band und das Danach erzählt: Die Träume, den Schmerz,
die Trennung. Aber das ist nicht wichtig: Wichtig ist, dass da zwei Jungs auf der Bühne quer durch die Popgeschichte Spaß haben, wichtig ist, dass sie
super Pophuren sind. Das sagen wir mit dem größten Respekt.
Elisabeth Maier, Rhein-Neckar-Zeitung, 3.5.2010
In Erinnerungen an die Generation Golf schwelgen Roland und Robert, zwei drittklassige Coverband-Musiker, die ein Comeback wagen. In Timo Krstins dynamischem Musiktheaterabend „Wir zwei“ vom Staatstheater Mainz zeigen die Schauspieler Daniel Seniuk und Lukas Piloty eine Männerfreundschaft, die ihre Macken hat. [...] In der Traumfabrik des Heidelberger Theaterkinos verströmte der Musiktheaterabend [...] jede Menge gute Laune. Der Ort war ideal gewählt. Die Schullandheimromantik störte nur dann und wann Lorenz Klee, der als brummiger Hausmeister ein baldiges Ende anmahnte. Das bekam er erst nach etlichen Zugaben. Allerdings musste der stämmige Klee zuvor noch im gelben Schmetterlingskostüm über die Bühne tänzeln, was das Publikum vollends zum Schenkelklatschen brachte. Der junge Regisseur Krstin [...] verführt die beiden Schauspieler zu lustvollen Gockelkämpfen und zum schonungslosen Ausstellen ihrer Männlichkeit. Wie Sportler spielen sich Seniuk und Piloty die verbalen Bälle zu. Ob es um Musik, um Mädchen oder um die nie vollendete Karriere geht – zwischen dem ungleichen Paar stimmt die Chemie. Regisseur Krstin gelingt ein Musiktheaterabend, der bestens unterhält.
Alfred Balz, Mainzer Allgemeine Zeitung, 27.4.2009
Hymnen eines schmerzhaften Erwachsenwerdens
KULT-LIEDERABEND Rob´n´Roll schrammeln sich als "Wir Zwei" im Staatstheater durch ein Repertoire gruseliger Nummer-Eins-Hits
Kennen Sie die peinlichsten Hits der letzten Jahrzehnte? Wenn nicht, sollten Sie den Kult-Liederabend "Wir Zwei" im Staatstheater besuchen. Rob (Lukas Piloty/Gitarre) und Roll (Daniel Seniuk/Piano) sind spät Geborene in Sachen Popmusik. Zu mehr als einer Coverband hat ihr Talent nicht gereicht. Mitmusiker haben die Band längst fluchtartig verlassen. Nun planen die beiden ein kleines Comeback, doch die einstige Chemie will sich nicht einstellen und der Funke mag auch nicht mehr überspringen. Doch die Songs stehen immerhin, bis auf die Zugaben, vor denen der wenig spontane Roll gehörigen Respekt hat. Ungeprobt will er sie einfach nicht singen. Darüber ist es spät geworden und der Hausmeister (Lorenz Klee) will sie rauswerfen. Doch zuvor gilt es die Trennungsballade "Don´t speak", seinerzeit von "No Doubt" zu perfektionieren. Kabelsalat und halbvolle Bierflaschen erweisen sich dabei als Stolperstein und zerren an den Nerven. Mit der Zeit schrammeln sich die beiden durch ein Repertoire gruseliger Nummer-Eins-Hits von Amy MacDonald und Britney Spears bis zum "Abenteuerland" von Pur. Dazwischen kann man den Streitereien der von pathetischen Schnulzen um den Verstand gebrachten Spätpubertanten zuhören, ihre gegenseitige Wertschätzung erfahren oder ihren Jugendsünden (beim anderen Geschlecht) lauschen. Schließlich ist da auch noch der Hausmeister, der mit seinem resoluten Hausmeister-Song auf die Melodie "Pata Pata" von Miriam Makeba das amüsierte Publikum begeisterte. Später flatterte er gut gelaunt als bunter Schmetterling durchs Bild.
Obwohl die Reihe "Wir Zwei", die früher "Almost famous" hieß, schon seit Jahren läuft und die Songs sich wiederholen, wird der Abend mit den verhinderten Popstars dank grotesker Situationen und starker Gesangsleistungen im Duett nie langweilig. Die Songs geraten dabei zu Hymnen eines schmerzhaften Erwachsenwerdens und die Texte erscheinen als Persiflage auf heile Welt, erwachende Sexualität und naiven Jugendwahn. Nicht jede Anzüglichkeit kann hier wiedergegeben werden. Aber wenn Sie interessiert sind, machen ihnen Rob´n´Roll gerne ein Mixtape und treten bei Ihrer Scheidung oder Beerdigung auf.
"Krieg der Bilder"
Marcus Hladek, nachtkritik, 22. Januar 2010
[...] Am auffälligsten wird das gewollte Typisieren an Dawsons Kostümen, die aus Marco mit Trilby-Hut einen arroganten Ausstellungsmacher zwischen Engagement und Heuchelei (Daniel Seniuk) machen, der beim Dartspiel immer lange genug zielt, um den anderen Figuren Raum zur monologischen Selbstbesinnung zu geben. [...]
"Verschwinden oder Die Nacht wird abgeschafft"
Shirin Sojitrawalla, nachtkritik, 26. Januar 2008
[...] Die Zuschauer sitzen im Mainzer TiC auf der Bühne, hineingeleitet werden sie vom Alter persönlich, verkörpert von Daniel Seniuk, der auch als Beobachter und DJ in einer – kahlköpfigen – Person fungiert. Sein Pop-Potpourri gehorcht den Nöten des Stücks [...]
Die komplette Rezension gibt es hier.